Sepsis: Erreger können lebensbedrohlich werden
Eine
Sepsis entwickelt sich aus einer lokal begrenzten
Infektion, beispielsweise einer infizierten Wunde, kann aber auch die Folge einer
Lungenentzündung oder einer anderen Entzündung im Bauchraum sein. „Wenn
Bakterien,
Viren oder
Pilze eine Infektion verursachen, gelingt es unserem Immunsystem in den meisten Fällen, diese lokal einzudämmen. Bei einer Sepsis kann der Körper die Krankheitserreger aber nicht in Schach halten. Sie gelangen dann über den Blutkreislauf in den ganzen Körper, wo die Erreger selbst, ihre
Giftstoffe sowie auch die Reaktion unseres eigenen
Immunsystems lebensbedrohlich werden können“, erklärt Dr. Sonja Hermeneit, Ärztin bei der KKH. Die Folge: Lebenswichtige Organe wie
Herz,
Lunge und
Niere werden geschädigt. Im schlimmsten Fall kann es zu einem Multiorganversagen kommen. „Eine Blutvergiftung ist deshalb immer ein Notfall. Schon bei ersten Anzeichen sollte schnell gehandelt und Kontakt mit Ärzt:innen aufgenommen werden“, macht die KKH-Ärztin deutlich.
„Deutschland erkennt Sepsis“: Schulungsvideos für pflegende Angehörige
Um insbesondere pflegende Angehörige auf eine solche Situation vorzubereiten, wurden im Rahmen der Kampagne „Deutschland erkennt Sepsis“ Schulungsvideos erstellt. „Wir sind als Mitglied im Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS) und im Verband der Ersatzkassen (vdek) Premiumunterstützer der Initiative. Ziel ist es, die Angehörigen über Sepsis zu informieren und zu befähigen, bei entsprechenden Anzeichen sicher und selbstbewusst zu handeln“, so Dr. Sonja Hermeneit. „Angehörige sind zwar keine Expert:innen für Sepsis, sie sind aber die Expert:innen für ihre pflegebedürftigen Familienmitglieder und daher am besten in der Lage, besorgniserregende Veränderungen frühzeitig zu erkennen!“
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Erschienen am 21.12.2021 • An welchen Symptomen Sie eine Sepsis erkennen und warum eine schnell Behandlung äußerst wichtig ist, erfahren Sie hier!
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Symptome einer Sepsis erinnern oft erst einmal an eine Grippe
Bei einer Sepsis können die Symptome erst einmal an eine Grippe erinnern. Bei folgenden Beschwerden rät Dr. Sonja Hermeneit, den Notruf 112 zu wählen oder Kontakt mit dem ärztlichen Bereitschaftsdient über die 116117 aufzunehmen. „Fragen Sie dann direkt: ‚Könnte es eine Sepsis sein?‘ Denn je schneller im Verdachtsfall gehandelt wird, desto eher kann ein Leben gerettet werden.“
Sepsis-Zeichen bei Erwachsenen und Kindern:
- Hohes Fieber, Schüttelfrost
- Plötzlich auftretende Verwirrtheit oder Desorientiertheit, Wesensveränderung
- Schneller Puls, Herzrasen
- Kurzatmigkeit, beschleunigte Atmung
- Feuchte Haut, Schwitzen, körperliche Schwäche
- Schmerzen, starkes Unwohlsein
- Unbekanntes, extremes Krankheitsgefühl
- Kalte, fleckige Haut an Armen/Beinen
- Niedriger Blutdruck
Sepsis-Zeichen bei Neugeborenen:
- Fühlt sich unnormal kalt und fiebrig an
- Atmet schwer
- Wiederholtes Erbrechen und/oder Durchfall
- Verlangsamte Reaktionen/Bewegungen
- Trinkt nicht/keine Nahrungsaufnahme
- Krampfanfälle
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