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Hepatitis C

Hepatitis C

von Dr. rer. nat. med. habil. Eva Gottfried

Hepatitis C
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Die Hepatitis C ist eine Leberentzündung, die durch Hepatitis-C-Viren (HCV) verursacht wird. Zur Behandlung dienen antivirale Medikamente (DAA, Direct Acting Antivirals), mit deren Hilfe eine Heilung erreichbar ist und Folgeerkrankungen einer chronischen Hepatitis verhindert werden können. Der Erreger wird durch Blut übertragen, weshalb das Vermeiden von Kontakt mit infiziertem Blut die wichtigste Vorsorge ist. Eine Impfung gibt es derzeit noch nicht.
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Wie verläuft eine Hepatitis C?

Eine Hepatitis-C-Erkrankung ist eine virus-verursachte Leberentzündung (Virushepatitis), die akut oder chronisch verlaufen kann. 
Etwa 80% aller HCV-Infektionen verlaufen anfangs ohne spezifische Symptome. Erste Anzeichen einer akuten Hepatitis C können leichte Krankheitszeichen sein, wie
 
  • Müdigkeit
  • Übelkeit
  • Oberbauchschmerzen
  • selten eine leichte Gelbfärbung von Haut, Schleimhaut, Augen (Gelbsucht/Ikterus)

Was dient zur Hepatitis-C Diagnose?

Eine Hepatitis-C-Infektion lässt sich anhand von Blutproben nachweisen, u.a. durch
 
  • Anti-HCV-Antikörper
  • HCV-RNA
Im Hepatitis-C-Test kann zwischen einer replikativen, d.h. noch anhaltenden, und einer ausgeheilten Hepatitis unterschieden werden.  Bei 20 bis 50% aller Patient:innen mit akuter Hepatitis C heilt diese spontan aus.
 
 
 

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Was ist eine chronische Hepatitis C?

Bei mehr als der Hälfte der HCV-Infektionen kommt es zur chronischen Hepatitis C. Hierbei  sind die Betroffenen nach mehr als 6 Monaten noch HCV-RNA-positiv  und haben anti-HCV Antikörper im Blut; außerdem sind in der Regel spezifische Leberenzyme (Transaminasen) chronisch erhöht.  

Laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) leiden etwa 71 Millionen Menschen weltweit an einer chronischen Hepatitis-C-Infektion.

Im Verlauf der chronischen Infektion schreitet die Leberschädigung voran, weshalb regelmäßige Kontrollen zur Überwachung und Therapiewahl nötig sind, u.a. durch
 
  • Bestimmung von Blutwerten (u.a. Transaminasen/Leberfunktion)
  • Ultraschalluntersuchung der Leber zum Ausschluss einer Leberfibrose
  • Leberbiopsie zur histologischen Untersuchung des Lebergewebes
Problematisch ist das Voranschreiten der Leberschädigung im Rahmen der Entzündung, was schwerwiegende Folgeerkrankungen nach sich ziehen kann. So hat sich bei etwas jeder/m achter/n Patient:in mit chronischer Hepatitis C nach zwanzig Jahren eine Leberzirrhose entwickelt. Bei dieser wird das Lebergewebe nach und nach zerstört, die Funktion der Leber ist verringert und das Risiko für Leberkrebs (hepatozelluläres Karzinom, HCC) steigt.  

Wie wird eine Hepatitis C behandelt?

In den letzten Jahren entwickelte Medikamente zur Hepatitis-C-Therapie können das Voranschreiten der Leberschädigung verzögern und das Risiko einer Leberzirrhose verringern. Das früher oft in Kombination mit Ribavirin eingesetzte Interferon wird inzwischen bei Hepatitis C wegen seiner Nebenwirkungen nicht mehr genutzt. Stattdessen stehen Wirkstoffkombinationen aus sogenannten DAA (Direct Acting Antivirals) in Tablettenform (oral) zur Verfügung. Sie verhindern die Vermehrung der Viren und das Eindringen der Viren in weitere Leberzellen.

Verschiedene Substanzklassen zur Behandlung wurden bisher entwickelt, wie
 
  • NS3/4A-Protease-Inhibitoren (Substanzname endet auf „previr“), wie Glecaprevir, Grazoprevir, Voxilaprevir
  • NS5A-Inhibitoren (Substanzname endet auf „asvir“), wie Elbasvir, Ledipasvir, Pibrentasvir, Velpatasvir
  • NS5B-Inhibitoren (HCV-RNA-Polymerase-Inhibitoren, Substanzname endet auf „buvir“), wie Sofosbuvir, Ribavirin
  • Nukleosidanalogon (RNA-Polymerase-Inhibitor), wie Ribavirin
Die Behandlung richtet sich nach verschiedenen Faktoren, wie
 
  • HCV-Genotyp
  • Stadium der Erkrankung (Fibrose/Zirrhose-Grad)
  • vorherigen Behandlungen
Die Therapie der Hepatitis-Infektion wird in der Regel über mehrere Wochen (8 bis 24 Wochen) durchgeführt und ist im Allgemeinen sehr gut verträglich. Ziel ist es, den Erreger aus dem Körper zu entfernen und damit eine Heilung der Hepatitis zu erreichen.

Wie bei jeder Lebererkrankung wird die Therapie durch Verzicht auf leberschädigende Substanzen, insbesondere Alkohol unterstützt.

Gelingt die Therapie nicht und schreitet die Leberschädigung voran, kann längerfristig eine Lebertransplantation die letzte Möglichkeit sein.
 
 
 

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Wie wird das Hepatitis-C-Virus übertragen?

Auch wenn die Heilungsmöglichkeiten der Hepatitis C inzwischen gut sind, sollte eine Ansteckung vermieden werden. Die Übertragung erfolgt, wie bei Hepatitis B, überwiegend durch Kontakt mit
 
  • Blut von Hepatitis-C-Infizierten
  • anderen Körperflüssigkeiten, auch durch sexuelle Übertragung
Die Erreger gelangen über kleinste Haut- und Schleimhautverletzungen und Wunden in den Körper. Der Erreger kann dabei auch über angetrocknetes Blut übertragen werden.

In Deutschland medizinisch eingesetzte Blutproben werden auf verschiedene Viren, wie auch HCV getestet und stellen damit keine Gefahr.

Gefährdet sind vor allem Personen
 
  • mit Gebrauch benutzter Injektionsspritzen beim Drogenkonsum
  • des medizinischen Personals bei Nadelstichen
  • beim Tätowieren und Piercing mit unsterilen Instrumenten
  • mit wechselnden Sexualkontakten (Infektion umstritten)
  • wie Neugeborene von infizierten Müttern (Übertragung bei Geburt)

Wie kann man einer Hepatitis C vorbeugen?

Bisher gibt es keine Impfung, sodass der einzige Schutz darin besteht, Kontakt mit HCV-Infizierten und kontaminierten Gegenständen zu vermeiden.

Bei chronischer Hepatitis C ist eine Impfung gegen Hepatitis A und Hepatitis B möglich, um die entzündete Leber vor zusätzlicher Schädigung bei Infektion mit diesen Viren zu schützen.

Darüber hinaus sollte leberschädliches Verhalten, wie übermäßiger Alkoholkonsum und unnötige Einnahme leberschädigender Substanzen vermieden werden.

Weitere Informationen über Erkrankung und Virus erhalten Sie bei den Fachgesellschaften und dem Robert Koch-Institut.
 
 

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Redaktion journalmed.de

Literatur:

(1) Robert Koch-Institut, Hepatitis C, https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_HepatitisC.html, abgerufen 14.12.2022
(2) Deutsche Leberstiftung, Hepatitis-C-Virus (HCV) / Hepatitis C, https://www.deutsche-leberstiftung.de/presse/pressemappe/lebererkrankungen/virushepatitis/hepatitis-c/, abgerufen 14.12.2022
(3)  Sarrazin C et al., Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der Hepatitis-C-Virus (HCV)-Infektion, AWMF-Register-Nr.: 021/012, Z Gastroenterol 2020; 58: 1110–1131.

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