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Neurologie/Psychiatrie | Beiträge ab Seite 9

Die aktuellen Daten der laufenden, offenen Langzeit-Nachbeobachtungsstudie OPTMUM-LT zur Langzeitwirksamkeit und Sicherheit für Ponesimod bei Patient:innen mit schubförmiger Multipler Sklerose (RMS) über einen Zeitraum von derzeit mehr als 5 Jahren liegen vor (1, 2): Über die gesamte bisherige Nachbeobachtungszeit blieben 75,2% der kontinuierlich mit Ponesimod behandelten Patient:innen schubfrei (1). Diese Ergebnisse unterstützen den klinischen Nutzen von Ponesimod für die Langzeitbehandlung der RMS und die Bedeutung eines frühen Behandlungsbeginns (1). Vorgestellt wurden die Daten als Posterpräsentationen beim Jahreskongress des ACTRIMS (Americas Committee for Treatment and Research in Multiple Sclerosis), der vom 23. bis 25. Februar 2023 in San Diego, USA, stattfand.
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Medizin

Immer mehr Berufstätige seelisch erschöpft

Erschöpft und depressiv: Die starken Auswirkungen der Corona-Krise auf die Psyche von Berufstätigen bilden sich nun offenbar in den Statistiken ab. Während sich im ersten und zweiten Coronajahr fast keine Veränderungen abzeichneten, zeigen sich diese im dritten Krisenjahr umso deutlicher: So hat die KKH Kaufmännische Krankenkasse im vergangenen Jahr bundesweit rund 57.500 Krankschreibungen mit 2,3 Millionen Fehltagen wegen seelischer Leiden registriert. Im Vergleich zu 2021 ist das ein Plus von rund 16%. Am meisten betroffen waren Arbeitnehmer:innen in der Krankenpflege sowie in der Erziehung und Sozialarbeit.
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Medizin

Forschende züchten Hirngewebe erfolgreich nach

Forschende der Hokkaido-Universität haben einen Schritt in Richtung Heilung von Gehirnzellen gemacht. Sie verwenden Hydrogel-Materialien in Kombination mit neuralen Stammzellen, um neues Hirngewebe zu züchten. Neurale Stammzellen sind Stammzellen im Nervensystem, mit der Fähigkeit zur Selbsterneuerung und zur Bildung differenzierter Vorläuferzellen, aus denen unter anderem Nervenzellen entstehen. Hydrogele sind meist hochporöse Kunststoffe, die mit Wasser gefüllt sind.
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Ultraschall verringert Parkinson-Symptome

Eine minimal-invasive Ultraschalltherapie reduziert bei Parkinson-Patient:innen das Zittern der Extremitäten und verbessert die allgemeine Beweglichkeit. Zu diesem Ergebnis kommt eine klinische Studie unter der Leitung der University of Maryland School of Medicine (1). An der Studie nahmen 94 Parkinson-Patient:innen teil, die nach dem Zufallsprinzip in 2 Gruppen eingeteilt wurden. Die eine Gruppe erhielt eine gezielte Ultraschallbehandlung in einem bestimmten Bereich des Gehirns, die andere nur eine Scheinbehandlung.
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Enzephalitis: Hohes Risiko für Selbstverletzung und Suizid

Die Encephalitis Society macht am Welt-Enzephalitis-Tag 2023 auf die erhöhte Selbstverletzungs- und Suizidrate unter den Betroffenen aufmerksam, denn Suizidalität kann eine ernsthafte Manifestation der Enzephalitis sein: 37,5% der Überlebenden von Enzephalitis gaben an, dass sie an Suizid gedacht oder einen Suizidversuch unternommen haben (4,4%), 12,5% der Patient:innen zeigten in den frühen Stadien der Krankheit suizidale Verhaltensweisen, wobei fast die Hälfte (5,83%) einen Suizidversuch unternahm.
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Stress erhöht das Schlaganfallrisiko um bis zu 30%

Zu viel Stress ist ungesund – das ist allgemein bekannt. Wie sehr dieser das Schlaganfallrisiko erhöhen kann, belegt nun eine aktuelle Studie: In der internationalen, retrospektiven Fallstudie mit 26.812 Personen aus 32 Ländern wiesen Wissenschaftler:innen der Universität Galway (Irland) einen deutlichen Zusammenhang zwischen einem Hirninfarkt und einem erhöhten Stresslevel nach (1). Das Ergebnis: Aus der Gruppe der Schlaganfall-Betroffenen berichteten rund 21% von einem erhöhten Maß an Stress, während es in der Kontrollgruppe, die sich aus Personen ohne einen Hirninfarkt zusammensetzte, nur 14% waren. Die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) weist auf dieses Risiko hin und rät dringend zur Stressprävention. Sie ruft weiter dazu auf, bei Schlaganfallsymptomen – Sprachstörungen oder Lähmungen – unverzüglich medizinische Hilfe zu suchen, um Langzeitschäden zu verhindern.
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Bluttest sagt Alzheimer-Risiko vorraus

Forschende des King's College London haben einen auf Blut basierenden Test zur Vorhersage des Alzheimer-Risikos bis zu 3,5 Jahre vor der klinischen Diagnose entwickelt. Die Studie, die in der Fachzeitschrift Brain veröffentlicht wurde, stützt die Idee, dass Bestandteile des menschlichen Blutes die Bildung neuer Gehirnzellen modulieren können (1). Die Neurogenese findet in einem wichtigen Teil des Gehirns statt, dem Hippocampus, der für Lernen und Gedächtnis zuständig ist. Während die Alzheimer-Krankheit die Bildung neuer Gehirnzellen im Hippocampus in den frühen Stadien der Krankheit beeinträchtigt, konnten bisherige Studien die Neurogenese nur in den späteren Stadien anhand von Autopsien untersuchen.
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Deutschland-Barometer Depressionen: Arztbesuch wird zu lange hinausgezögert

Im Durchschnitt dauert es 20 Monate, bis sich Menschen mit einer Depression Hilfe suchen. Das ist das Ergebnis des 6. Deutschland-Barometers Depressionen – einer im September 2022 durchgeführten Befragung von 5.050 Personen zwischen 18 und 69 Jahren, davon 1.183 Personen mit einer diagnostizierten Depression (1). „Eine so lange Latenzzeit bis zur professionellen Versorgung der Betroffenen kann erhebliche Auswirkungen haben und im schlimmsten Fall mit einem Suizid enden“, erklärte Dr. Andrej Krücken, niedergelassener Facharzt für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie aus Krefeld, und ergänzte: „Über
die Gründe kann man nur spekulieren, aber es ist davon auszugehen, dass die mit der Erkrankung verbundene depressive Stimmung und eine Antriebsstörung mit innerer Getriebenheit dabei eine wesentliche Rolle spielen.“
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ANIM2023: Arbeitstagung NeuroIntensivMedizin in Berlin

„NeuroIntensivmedizin - wieviel, wofür, wo und wie spezifisch?“ ist das Schwerpunktthema der 40. Arbeitstagung NeuroIntensivMedizin (ANIM), die vom 19. bis 21.01 in Berlin stattfindet. Die ANIM wird von der Deutschen Gesellschaft für NeuroIntensiv- und Notfallmedizin (DGNI) und der Deutschen Schlaganfall Gesellschaft (DSG) organisiert und widmet sich jährlich vor allem den wissenschaftlichen Fortschritten und der Fortbildung aller in der Neurointensivmedizin tätigen Berufsgruppen.
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Deprexis bei Depressionen: ein innovatives Therapieformat

Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) können Ärzt:innen im Versorgungsalltag entlasten und Patient:innen aktiv in die Behandlung einbeziehen. Gerade für Menschen mit psychischen Gesundheitsproblemen, wie z.B. Depression, können internetbasierte Interventionen eine wichtige Komponente einer multimodalen, leitliniengerechten Therapie darstellen. Doch wie steht es um die Evidenz? Was müssen die Ärzt:innen bzw. Psychotherapeut:innen bei der Verordnung von DiGA beachten? Wie können internetbasierte Interventionen in die normale Praxisroutine integriert werden? Werden DiGA von den betroffenen Patient:innen adäquat genutzt? Was zeichnet das dauerhaft in das DiGA-Verzeichnis aufgenommene Online-Therapieprogramm deprexis® aus? – Antworten auf diese Fragen boten ausgewiesene Experten auf einem Symposium im Rahmen des diesjährigen DGPPN-Kongresses. In Anbetracht der hohen Prävalenz von Depressionen und den bestehenden Versorgungslücken im Bereich der Psychotherapie, plädierten sie übereinstimmend für die Einbindung von deprexis® in die Behandlung von Menschen mit einer Depression.
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Urintest auf Ameisensäure erkennt Alzheimer

Ein einfacher Urintest könnte anzeigen, ob eine Person an Alzheimer im frühen Stadium leidet, meint ein Forschungs-Team unter der Leitung des Sixth People's Hospital, das der Shanghai Jiao Tong University angeschlossen ist. Die Wissenschaftler:innen haben eine große Gruppe von Alzheimer-Patient:innen mit verschiedenen Graden der Erkrankung sowie gesunde Kontrollen analysiert, um Unterschiede von Biomarkern im Urin festzustellen. Ergebnis: Ameisensäure ist ein empfindlicher Marker für einen subjektiven kognitiven Abbau, der auf sehr frühe Stadien von Alzheimer hinweisen könnte.
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Ozanimod: Serologische Reaktion auf COVID-19-Impfung bei MS und hohe anhaltende Wirksamkeit bei CU

Retrospektive Analysen der offenen Phase-III-Extensionsstudie DAYBREAK zeigen eine serologische Reaktion auf eine COVID-19-Impfung bei > 90% der mit Ozanimod behandelten Patient:innen (1). Alle unerwünschten Ereignisse in Zusammenhang mit COVID-19 bei geimpften Studienteilnehmer:innen waren nicht schwerwiegend. Auch zur Behandlung von Patient:innen mit mittelschwerer bis schwerer aktiver Colitis ulcerosa (CU) findet Ozanimod Anwendung. Bei Post-hoc-Analysen aus der Phase-III-Studie True North wurde gezeigt, dass bei einer vorübergehenden Unterbrechung der Behandlung mit Ozanimod bei CU die Krankheitskontrolle für bis zu 8 Wochen aufrechterhalten werden kann (2).
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Multiple Sklerose: Neue Therapiestrategien mit BTK-Inhibitoren in Sicht

„Wir sind in der glücklichen Lage, dass wir heute die MS immer besser behandeln können, aber es bleibt noch vieles zu tun, wenn es in die Progression geht“, erklärte Prof. Ralf Gold, Direktor der neurologischen Klinik, St. Josef Spital, Kliniken der Ruhr Universität Bochum bei einem Symposium anlässlich der „neurowoche 2022“ in Berlin. Ziel müsse es sein, nicht nur akute Krankheitsschübe zu verhindern, sondern auch Neurodegeneration und Hirnatrophie zu verlangsamen. Mit den Bruton-Tyrosinkinase (BTK)-Inhibitoren wie Tolebrutinib, Evobrutinib und Fenebrutinib, die derzeit in klinischen Studien untersucht werden, steht eine neue Therapieoption bei MS zur Verfügung.
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Stumme Hirninfarkte: Unbemerkt, aber nicht harmlos

Sprach- und Sehstörungen, Lähmungserscheinungen – die Folgen eines Schlaganfalls sind häufig gravierend. Der Hirninfarkt ist in der Regel ein lebensveränderndes, einschneidendes Erlebnis – dieser kann aber auch unbemerkt verlaufen. Solche „stummen Ereignisse“ sind dennoch nicht ungefährlich. Nach mehreren Ereignissen dieser Art kann die Gedächtnisleistung des Betroffenen stark leiden. Zudem steigt nach einem stummen Hirninfarkt das Risiko erheblich, erneut eine Durchblutungsstörung zu erleiden. Expert:innen der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) machen darauf aufmerksam, dass solche Ereignisse ernst genommen und professionell behandelt werden müssen.
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Neue Forschungsgruppe untersucht die „Darm-Hirn-Achse“

Wie beeinflussen sich Darm und Gehirn gegenseitig, zum Beispiel bei der Entstehung von Krankheiten? Dass es eine Wechselwirkung zwischen Nerven- und Immunsystem gibt, daran besteht immer weniger Zweifel in der Forschung. Wie diese jedoch genau aussieht, darüber gibt es bislang nur wenig gesicherte Erkenntnisse. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert nun eine neue klinische Forschungsgruppe an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), die diese Interaktion bei entzündlichen und degenerativen Erkrankungen untersucht – die erste Verbundforschung, die sich in Deutschland mit der „Darm-Hirn-Achse“ beschäftigt. In den kommenden 4 Jahren wird das interdisziplinäre Team mit insgesamt 6 Millionen Euro gefördert.
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Multiple Sklerose: „Red Flags“ für Progression

Selbst stabil auf krankheitsmodifizierende Therapien (DMT) eingestellte MS-Patient:innen verzeichnen mit zunehmender Krankheitsdauer eine progrediente und schubunabhängige Funktionsverschlechterung. Auf der ECTRIMS-Jahrestagung 2022 diskutierten MS-Expert:innen über Symptome, „Red Flags“ sowie die zugrundliegende Pathogenese dieses lange unbekannten Phänomens. Diese schwelende („smouldering“) MS „ist eine therapeutische Herausforderung“, stellte Prof. Ann Bass, San Antonio, fest. Die lokal im ZNS ausgelöste und befeuerte Neuroinflammation und Neurodegeneration wird durch die etablierten DMT (Disease Modifying Therapies) nicht ausreichend adressiert. Mit den ZNS-gängigen Inhibitoren der Bruton-Tyrosinkinase (BTK) wie z.B. Tolebrutinib befindet sich jetzt eine neue Generation von Wirkstoffen in der klinischen Phase der Entwicklung.
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Pumpentherapien reduzieren Schlafstörungen bei Morbus Parkinson

Beim diesjährigen Kongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie diskutierten Prof. Dr. Karla Eggert, Prof. Dr. Jens Volkmann und Dr. Eva Schäffer unter dem Titel „Guter Schlaf bei Morbus Parkinson – ein Widerspruch?“ über Schlafstörungen – eine häufige Begleiterscheinung bei Parkinson-Erkrankten. Beleuchtet wurden Ursachen und Einfluss des Symptoms auf den Krankheitsverlauf sowie die Effekte einer optimierten Parkinson-Therapie auf die Schlaf- und somit Lebensqualität der Patient:innen.
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