Donnerstag, 21. November 2024
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Chronisch entzündliche Darmerkrankungen: Neue Therapieansätze und die Bedeutung der Ernährung

Chronisch entzündliche Darmerkrankungen: Neue Therapieansätze und die Bedeutung der Ernährung
©PhotoSG / Fotolia.de
Welchen Einfluss hat die Ernährung auf die Entwicklung und die entzündliche Aktivität von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen? Welche neuen Therapieoptionen gibt es? Das waren die zentralen Themen des diesjährigen Aktionstages „Chronisch entzündliche Darmerkrankungen“, der von der Gastro-Liga veranstaltet wurde.
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Etwa 400.000 Menschen in Deutschland leiden an chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa. Bei vielen Patienten kommt es dabei zu immer wiederkehrenden Entzündungsschüben im Magen-Darm-Bereich. Die Symptome reichen von Müdigkeit und mangelndem Appetit bis hin zu massiven Durchfallbeschwerden, Erbrechen, Fieber und krampfartigen Bauchschmerzen. Auch wenn eine vollständige Heilung der Erkrankungen heute noch nicht möglich ist, können Betroffene mit der richtigen Behandlung in der Regel ein weitgehend normales Leben führen.

Neue Therapien – neue Chancen für den Therapieerfolg

„Das Ziel jeder Therapie ist die schnelle Beschwerdefreiheit der Betroffenen und eine nachhaltige Ruhephase der Erkrankung bei möglichst kurzfristigem Einsatz von steroidhaltigen Medikamenten“, so Prof. Franz Hartmann, Frankfurt. Kortisonpräparate, auch Steroide genannt, eignen sich zwar zur Behandlung von akuten Entzündungsschüben, für eine Langzeittherapie sind sie jedoch aufgrund starker Nebenwirkungen ungeeignet. In den letzten Jahren wurde neben den bereits seit längerem etablierten TNF-alpha-Antikörpern (Tumornekrosefaktor-alpha-Antikörper) eine Vielzahl neuer Medikamente wie Anti-Integrin-Antikörper, Interleukinblocker und Januskinase-Inhibitoren sowohl für die Akut- als auch für die Langzeittherapie eingeführt. Es handelt sich hierbei einerseits um sogenannte Biologika, also gentechnisch hergestellte Antikörper, andererseits aber auch um sogenannte Small Molecules, also kleine Moleküle, die allesamt auf unterschiedliche Art und Weise die körpereigene Immunabwehr zum Teil darmspezifisch dämpfen. Diese relativ neuen Therapieoptionen erlauben eine differenzierte und individualisierte Therapie mit langfristig besserer Lebensqualität und Beschwerdefreiheit für die Betroffenen.

Ernährung: Man ist, was man isst

Es gibt neue Erkenntnisse, dass bestimmte Nahrungs-komponenten einen Einfluss auf den Erhalt der Schleimhautbarriere des Darms, die Immunantwort des darmassoziierten Abwehrsystems und die Veränderung der Darmmikrobiota haben. Auch steigt die Häufigkeit von CED in Ländern, in denen der Lebensstil und auch die Ernährungsgewohnheiten einer zunehmenden Verwestlichung unterliegen. Die übliche Aussage „Es gibt keine spezifische Morbus-Crohn- beziehungsweise Colitis-ulcerosa-Diät“ ist daher möglicherweise so nicht länger haltbar. „Eine angemessene Ernährung kann den Allgemeinzustand positiv beeinflussen und dabei helfen, unerwünschte Zustände, wie Mangelernährung, zu vermeiden“, bestätigt auch Prof. Jürgen Stein, Frankfurt.

Gastro-Liga


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